Direkt am Tag nach dem Zweitligaspiel gegen Delitzsch gewinnt der GCDW Herrsching das Qualifikationsspiel zum DVV-Pokal Achtelfinale gegen die Untersee Volleys Radolfzell. Dabei tun sich die Herrschinger gegen den Underdog erstaunlich schwer und müssen einen 0:2 Rückstand im Tie-Break noch ummünzen. Jetzt geht es im Pokal gegen den Erstligisten VSG Coburg - und das Zuhause in der GCDW Arena.

"Ich weiß nicht wie viele Jahre, aber ich bin in diesem Spiel deutlich gealtert", so die Worte von Max Hauser zum Spiel gegen den absoluten Underdog aus Radolfzell. Selten hat man den sonst so gelassenen Trainer derart aufgebracht und energisch an der Seitenlinie gesehen wie bei diesem Spiel. Grund war vor allem der 0:2 Rückstand, den sich die Herrsching zunächst einfingen.

"Nach dem 0:2 musste ich meine Mitspieler schon mal fragen, ob sie auch Bock haben", sagt Kapitän Bene Doranth nach dem Spiel mit einem Lächeln im Gesicht. Denn er und seine Teamkollegen zeigten in den ersten beiden Sätzen kaum mehr als kollektives Versagen. Eigentlich war allen bewusst, dass man die Radolfzeller nicht unterschätzen dürfe, denn sie hatten in der Runde zuvor immerhin schon den ebenfalls Zweitligisten Stuttgart aus dem Turnier geworfen.

Doch alle Bemühungen waren vergebens und so hatten zunächst doch alle Spieler ein wenig den Eindruck vermittelt, als würden sie den Gegner nicht allzu ernst nehmen und den Sieg einfach so im Vorbeigehen mitnehmen. Die Untersee Volleys aus Radolfzell zeigten dagegen, dass auch im Volleyball der Underdog durch Kampf und mannschaftliche Geschlossenheit etwas reißen kann.
So gingen die ersten beiden Sätze mit 23:25 und 19:25 an die Gäste vom Bodensee.

Danach fingen sich die Herrschinger nach einer Phase der Fassungslosigkeit - vielleicht war es das extrem intensive Spiel am Vortag oder tatsächlich eine leichte Überheblichkeit, dass man auf jeden Fall gewinnen würde - die Aufschläge kamen, die Angriffe wurde wieder sauber und die Sätze drei und vier ging mit 25:20 und 25:21 an den GeilstenClubderWelt.

Das große Saisonziel "Hauptrunde DVV Pokal" vor Augen zeigten die Herrsching im Tie-Break dann doch noch einigermaßen, was sie können und gewannen zumindest diesen deutlich mit 15:9. Eins ist aber klar - die Radolfzeller sind eine sehr starke Truppe, die man besser nicht unterschätzt, das meint auch Spielertrainer Max Hauser: "Die haben auf jeden Fall eine Mannschaft mit Dritt- bis Zweitliganiveau und dementsprechend haben sie uns auch ganz schön eingeheizt."

Am Ende hat für Herrsching dann doch noch alles geklappt und der Traum vom Pokalheimspiel wird wahr. Jetzt geht es gegen den Erstligisten VSG Coburg und da werden sich die Jungs vom Ammersee keine Verschnaufpause von zwei Sätzen geben.