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Das andere Gesicht des GCDW

Das andere Gesicht des GCDW

Der GeilsteClubderWelt schafft die Trendwende und siegt am Samstag bei den Netzhoppers mit 3:1 (25:21, 19:25, 26:24. 25:16). Beim fünften Saisonsieg tritt das Hauser-Team konzentriert und engagiert auf - für den Trainer ist es "ein Schritt nach vorne."

GCDW-Trainer Max Hauser hat im Gegensatz zum Rottenburg-Spiel umgestellt: Julius Höfer spielt auf Außen und steht damit zusammen mit dem US-Amerikaner Matthew Tarantino in der Startformation. Entsprechend musste Hauser in der Annahme ebenso umstellen. "Im Angriff haben wir ein paar Punkte mehr gewonnen, in der Annahme haben wir ein wenig liegen lassen. Unter dem Strich hat es ordentlich geklappt", meint Hauser.

Roy Friedrich beißt auf die Zähne und lässt sich den Auftritt an alter Wirkungsstätte nicht entgehen. In der Landkost Arena zeigen die Volleyballer vom Ammersee, dass sie mehr können. Vor allem in Punkto Körpersprache ist es ein Auftritt, wie ihn sich der Herrschinger Übungsleiter wünscht - und wie er ihn zuletzt im Heimspiel gegen den TVR vermisst hat. Kein Ball wird verloren gegeben, alle Spieler feuern sich gegenseitig an. Es ist das andere Gesicht des GCDW - das Gesicht, mit dem die Oberbayern ins Pokal-Halbfinale gestürmt sind. Offensichtlich hat die Mannschaft verstanden, was die Stunde geschlagen hat. Die Gastgeber um Kapitän Björn Andrae siegten am Vortag gegen den VCO Berlin mit 3:0 und überholten den GCDW in der Tabelle.

Dies möchte der GeilsteClubderWelt geraderücken und geht entsprechend couragiert zu Werke. Der Start ist holprig (2:6), aber mit dem 6:6, das Peter Ondrovic mit einem Service-Winner erzielt, ist Herrsching im Spiel. Es geht hin und her, die Jungs in Lederhosen hechten nach jedem Ball. Tom Strohbach zeichnet sich ebenso durch Einsatzfreude aus wie Libero Ferdinand Tille, der mit einer sensationellen Rettungstat das 15:13 vorbereitet. Die zwei Punkte Vorsprung kann Herrsching verteidigen, ehe Theo Timmermann (später MVP) eine Aufschlagserie startet. 20:21, Coach Hauser nimmt die Auszeit. Julius Höfer schlägt ins Aus, will aber einen Gegenspieler zuletzt am Ball gesehen haben, die Schiedsrichter sehen es anders - 21:21. Tom Strohbach fasst sich ein Herz, stellt trocken aus dem Rückraum auf 22:21. Es folgt eine Energieleistung im Block, der lange, lange in der Luft steht, um den Lob der Königs Wusterhausener zu erwischen. Ein Dreierblock bringt das 24:21 und Matthew Tarantino verwandelt den ersten Satzball direkt zum 25:21, der nach missglückter Annahme eines Steuerwald-Aufschlags zu ihm herübersegelt war.

Der zweite Durchgang beginnt mit einem Schlagabtausch, die Führung wechselt ständig. Nach den guten Aktionen zu Beginn schleichen sich Mitte das Satzes auf beiden Seiten etliche Aufschlagfehler ein. Der GeilsteClubderWelt bekommt als erster spielerisch wieder die Kurve, aber die Netzhoppers ziehen nach. Björn Andrae ist zweimal hintereinander erfolgreich (14:16), die Herrschinger müssen abreißen lassen. MVP Timmermann kommt gegen Herrschings Block zum Erfolg (17:21), schließlich scheitert der GCDW am Block der Gastgeber. Zunächst zieht Matthew Tarantino den Kürzeren (17:22), zum 19.25 scheitert Roy Friedrich.

Im dritten Satz ist Hochspannung angesagt. Beide Teams hangeln sich Punkt für Punkt voran, bis es in die Schlussphase geht. Julius Höfer gleicht zum 21:21 aus, für ihn kommt Bene Doranth, der direkt zum Aufschlag marschiert, aber von der Linie keine Wirkung erzielen kann. Wenig später steht es 22:22 und der GCDW hat den Punkt fast schon im Sack, da gelingt Theo Timmermann aus einem Notball heraus ein sehenswerter Rückraumangriff. Das 22:23 kontert Matthew Tarantino, der von Patrick Steuerwald (zum sechsten Mal GCDW-MVP) hervorragend freigespielt wird. Für den Herrschinger Zuspieler kommt Tobias Neumann, um den Block zu verstärken - mit Erfolg: In Gemeinschaftsproduktion mit Roy Friedrich gelingt das 24:23. Matthew Tarantions Satzball-Aufschlag geht ins Netz, den Fehler korrigiert der Außenangreifer aber postwendend per Rückraumangriff. Für das 26:24 sorgt schließlich ein starker Strohbach-Aufschlag, der die Gastgeber in der Annahme zu einem technischen Fehler zwingt.

Der folgende Satz geht ebenfalls an den GeilstenClubderWelt, weil das Hauser-Team ab dem 14:14 eine ganz starke Phase hat. Die Führung besorgt Tom Strohbach. Das folgende 16:14 ist ein ganz entscheidender Punkt, weil Herrsching nach zweimaliger Rettungsaktion per Rückraumangriff erfolgreich ist. Nach der technischen Auszeit bringen zwei Ondrovic-Aufschläge die Annahme der Netzhoppers ins Wackeln. KW-Trainer Mirko Culic nimmt eine Auszeit, die den GCDW-Express nicht mehr stoppen kann. Die nächste Annahme segelt direkt in die Schlaghand von Tom Strohbach, der sich mit dem 19:14 bedankt. Es folgt ein Ausball der Gastgeber zum 20:14 - die Vorentscheidung. Das Match nach Hause bringen dann die Angriffe von Tom Strohbach und Julius Höfer, ehe KW-Zuspieler Sascha Kaleck mit einem Aufschlag ins Aus für das 25:16 sorgt und die Herrschinger Jubeltraube auslöst. Erleichterung macht sich Luft, auch bei Max Hauser: "Wir haben noch nie hier gewonnen und mit der Tabellenkonstellation war es eine ganz besondere Drucksituation, in die wir uns selbst gebracht haben. Daher bin ich froh, dass wir im wichtigen dritten Satz die Nerven behalten und dagegen gehalten haben." In Jubelstimmung wollte Coach Hauser jedoch nicht verfallen. "Es gibt noch viel Verbesserungspotential. Ganz zufrieden bin ich daher nicht."

Am Sonntag heißt es für die Herrschinger Volleyballer nachlegen: Drei Punkte beim VCO Berlin würden das Wochenende perfekt machen. Schließlich bedeutet das 1:3 der Bühler gegen Friedrichshafen für den GCDW den Sprung auf Platz sechs. Ein weiterer Erfolg würde diese Position festigen, "nur dann ist es ein richtig gutes Wochenende", sagt Trainer Max Hauser.