Die WWK Volleys liefern dem VfB Friedrichshafen am Samstag einen beherzten Schlagabtausch. Wie in Spiel eins geht es in Neu-Ulm in den Tiebreak - diesmal mit dem schlechteren Ende für den GCDW.

Trainer Max Hauser kann stolz sein auf seine Mannschaft: Was Tim Peter & Co. am Samstag in der ratiopharm-Arena zeigten, war aller Ehren wert. Ohnehin waren die WWK Volleys das einzige der schlechter platzierten Teams, die einen Favoriten ins Entscheidungsspiel zwingen konnten. Und dass der GeilsteClubderWelt in Neu-Ulm in den Tiebreak kam, passte zu der Leistung der Gäste, die um jeden Preis ins Halbfinale einziehen wollten. Nach 125 Spielminuten hieß es schließlich 20:25, 25:23, 13:25, 25:21, 10:15 - Saisonende für den GCDW.

Von Beginn an waren beide Teams im Spiel und setzten spielerische Akzente. Die 800 Zuschauer sahen in Satz eins wie zunächst die WWK Volleys ins Hintertreffen gerieten (5:8), dann aber den Spieß umdrehten. Das 15:13 konterte der Pokalsieger seinerseits, getragen von einer starken Aufschlagserie von Vojin Cacic. Der GeilsteClubderWelt kam 16:19 in Rückstand und konnte letztlich nicht mehr aufschließen, weil einige Aktionen zu ungenau waren. Nach dem 20:25 kamen die Gäste ein wenig ins Straucheln, der Rückstand betrug schnell drei Punkte (6:9). Doch mit viel Kampfgeist kam das Hauser-Team wieder heran. Philipp Schumann, mit starken 20 Punkten der Topscorer des Abends, glich schön freigespielt zum 14:14 aus, Jordi Ramon Ferragut hängte ein Ass zur 15:14-Führung an. Beim Stand von 15:16 gegen Herrsching ging es in die technische Auszeit, die für die Gäste-Fans eine ganz besondere war. Zu Anfang postiert auf der Stehtribüne, die auch die Fans der Häfler nutzen, wurden sie auf die gegenüberliegende Seite geschickt. Es bildete sich ein Zug durch die Halle, angeführt durch den König, der ebenfalls vom Ammersee gekommen war und diese Entscheidung der Security überhaupt nicht verstand, denn es blieb alles friedlich. Oder hatte diese Aktion etwa den Sinn, dass die VfB-Fans wieder befreit anfeuern konnten? Man kann aus dieser Szene abseits des Spielfeldes erkennen, welchen Respekt die Häfler vor den Herrschingern in dieser Serie bekommen hatten. Jedenfalls überträgt sich diese Unruhe auch auf das Spielfeld, wo nun ein Fehlaufschlag-Festival stattfindet. Erst Jordi Ramon Ferragut (Silber-MVP bein GCDW) bricht den Bann und kommt zum 23:22 durch. Der Spanier lässt einen starken Aufschlag folgen, den der Block verwerten kann - 24:22 und Satzball. Den nächsten Aufschlag setzt Ferragut ins Netz, aber Luciano Vicentin serviert ebenfalls eine Fahrkarte. Satzausgleich!

Durchgang drei müssen die Gäste nach einer starken Aufschlagserie von Lukas Maase, der mit einem Ass das 10:15 aus Herrschinger Sicht besorgt. Erst nach dem 10:21 geht der VfB-Mann wieder von der Linie. Dieser Satz war mit 13:25 deutich futsch. In Umlauf vier geht Kapitän Tim Peter voran, serviert ein Ass zum 7:6 und kracht bei einem Rettungsversuch in die Bande. Zeichen genug für seine Kollegen, dass eine Leistungssteigerung hermuss. Und die kommt auch: Topscorer Schumann punktet nervenstark (19:17, 20:18), dann ist wieder Kapitän Tim Peter zur Stelle. Einmal krachend am Block vorbei, dann wieder den Block angeschlagen, so gelingt mit 25:21 der Satzausgleich.

Den optimalen Start in den Tiebreak erwischen die Gastgeber, die nun noch eine Schippe drauflegen konnten. Schnell steht es 0:4 , Max Hauser muss früh beide Auszeiten verbrauchen (0:3, 1:6), wenig später die vielleicht entscheidende Szene: Eine Abwehr des VfB segelt über das Netz, die WWK Volleys lassen den Ball auf ihrer Netzseite ins aus gehen. Die Linienrichterin sieht den Balll wie die WWK Volleys im aus, der Schiedsrichter überstimmt - Ball im aus zum 8:4. Große Diskussion dann beim Punkt zum 8:13, bei dem die Gäste meinen, Tim Peter´s Schläg hätte noch den Block berührt, das Schiedsgericht wiegelt ab. Der Kapitän bekommt noch die gelbe Karte. Jetzt ist nichts mehr zu holen, 10:15 heißt es schließlich. Damit ist für die WWK Volleys die Saison beendet, Friedrichshafen trifft in der Vorschlussrunde auf Düren.

Weit nach Spielschluss sucht Ferdinand Tille noch das Gespräch mit dem Schiesdsrichter-Gespann, bleibt aber erfolglos. Nach dem Bad in der Menge der ungefähr 50 Herrsching Fans übermannt den GCDW-Libero die Traurigkeit ob des knappen Scheiterns - es fließen soagr ein paar Tränen. Ein deutliches Zeichen, wie knapp diese Serie war und mit wieviel Herzblut selbst die erfahrenen Spieler bei der Sache waren.