Gala im Glitzerregen ohne Happy End
Das war echte Werbung für den Volleyballsport. Und knapp 2500 Zuschauer im BMW Park waren Augenzeugen. Knapp mit 2:3 (26:24, 19:25, 20:25, 25:21, 12:15) verloren die WWK Volleys Herrsching das Topspiel des 15. Spieltags gegen VfB Friedrichshafen.
„Den Punkt nehmen wir mit“, sagte Cheftrainer Thomas Ranner. „Mehr hatten wir nicht verdient.“ Trotz aller Enttäuschung könnte der Punktgewinn am Ende der Hauptrunde noch Gold wert sein. In der Tabelle stehen die Lederhosen-Träger aktuell sieben bzw. acht Punkte vor den Powervolleys Düren und den Helios Grizzlys Giesen.
Immer regnete aus goldenes Konfetti von der Decke des BMW Parks - ein Überbleibsel der ARD-Silvestersause von Florian Silbereisen.
Ranner schickte seine nominell stärkste Formation ins Rennen (Eric Burggräf Zuspiel, Keisuke Matsuo Libero, Filip John Diagonalangriff, Magloire Mayaula, Dordje Ilic Mittelblock, Daniel Gruvaeus und Victor Rodriguez Perez Annahme/Außen).
Während des Spiels machte sich bei dem ein oder anderen Spieler die fehlende Frische auf Grund der gesundheitlichen Lage bemerkbar. Filip John, der vor Wochenfrist gegen Karlsruhe bereits angeschlagen war, war immer noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und konnte dem Spiel diesmal nicht seinen Stempel aufdrücken. Das waren diesmal die eingewechselten Spieler aus der 2. Reihe, allen voran Laurenz Welsch. „Die Jung von der Bank haben den Punkt gewonnen“, sagte Ranner.
Herrsching startete gut ins Spiel, profitierte allerdings auch von einigen Unzulänglichkeiten der Gäste. Die WWK Volleys Herrsching mussten um jeden Punktgewinn fighten. Am Ende zitterten sich die Lederhosen zum Satzgewinn. Ein Block von Kapitän Dorde Ilic gegen VfB-Diagonalmann Michal Superlak brachte die Entscheidung (26:24).
Rückenwind gab der Satzgewinn allerdings nicht wirklich. „Wir haben zwei Sätze gar keinen Volleyball gespielt“, meinte Laurenz Welsch. In beiden Umläufen rannten die Herrschinger frühzeitig der Musik hinterher. Friedrichshafen konnte locker aufspielen und mit einer jeweils soliden Leistung die Sätze eintüten (19:25, 20:25).
Ranner wechselte seine Formation durch, brachte Norbert Engemann (für Dorde Ilic), Jannes Wiesner (für Victor Rodriguez Perez) und Laurenz Welsch für den ausgelaugten Filip John. Vor allem Eigengewächs Welsch riss Mitspieler und Fans im BMW Park mit. Wieder musste um jeden Punkt gekämpft werden. Die ebenfalls gesundheitlich angeschlagenen Häfler wollten sich ins Ziel retten, schafften das aber nicht. Pünktlich zur Crunchtime gingen die Hausherren in Führung und ließen sich schließlich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Am Ende besiegelte ein Angriffsfehler des Ex-Herrschingers Tim Peter den Satzgewinn (25:21).
Die Halle tobte, Herrsching konnte die positive Energie zunächst mitnehmen in den Tiebreak, führte zu Beginn des Durchgangs (1:0, 4:2, 5:3). Doch dann wollte man zu viel. Ungenaue Zuspiele, zu unpräzise Angriffe - Friedrichshafen drehte den Satz (5:7) und letztlich auch das Spiel. Ein Aufschlagfehler von Jonas Kaminski besiegelte nach 126 Minuten schließlich die fünfte Saisonniederlage.
Weiter geht’s am Sonntag, den 19. Januar (16 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei den Powervolleys Düren. Das nächste Heimspiel findet am 24. Januar (20 Uhr) gegen den VC Bitterfeld-Wolfen statt.