Von Dirk Schiffner auf Mittwoch, 17. Dezember 2025
Kategorie: News: 1. Volleyball Bundesliga

Ein Punkt gewonnen, 14.444 Euro gespendet

Die WWK Volleys Herrsching zeigen sich in der Adventszeit in Geberlaune. Den Baden Volleys Karlsruhe gab man zwei Punkte mit auf ihre Heimreise, für Nicolaidis YoungWings Stiftung kamen satte 14.444 Euro zusammen.

Sportlich schmerzt die bittere 2:3 (25:20, 20:25, 20:25, 27:25, 10:15)-Niederlage gegen die baden Volleys Karlsruhe sehr. Wollte man doch in der Tabelle etwas an Boden gut machen im Kampf um die Play off-Plätze. Doch daraus wurde nichts. Drei Tage nach der 0:3-Niederlage gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen gingen die Ammerseer erneut als Verlierer vom Feld. Während sich die Baden Volleys auf den achten Platz verbesserten, verharren die Lederhosen-Träger auf dem zehnten Platz. Drei Punkte beträgt der Rückstand zu den Badenern.

Überragender Mann des Abends war John Obi. Der kanadische Diagonalangreifer in Diensten der Baden Volleys war einfach nicht zu stoppen. Am Ende standen 31 Punkte auf dem Scoreboard - Saisonrekord in der Volleyball-Bundesliga. Auf Seiten der WWK Volleys Herrsching konnten Jannes Wiesner mit 20 Punkten und bis zu seiner Verletzung Gustavo Oscar Bryan Àvila mit sechs Angriffs- und drei Blockpunkten überzeugen. Insgesamt fehlte den Hausherren vor knapp 1900 Zuschauern im BMW Park die Energie, das Spiel aktiv zu gestalten. In nahezu allen Elementen waren die Karlsruher das bessere Team.

 

Es war mal wieder ein echtes Auf und Ab der Gefühle. 120 Minuten bekämpften sich Herrsching und Karlsruhe auf Augenhöhe. Ein echter Volley-Krimi eben. Leider ohne Happy end für die Herrschinger. Im Tiebreak waren es letztlich ein, zwei falsche Entscheidungen, die das Pendel zu Gunsten der Gäste ausschlagen ließen.

 

Satz eins ging an die Hausherren. Allerdings profitierte man auch vom nicht vohandenen Karlsruher Aufschlag. Satte zehn Fahrkarten leisteten sich die Baden Volleys Karlsruhe. Die Aufschläge, die übers Netz segelten waren eine sichere Beute des Herrschinger Annahmeriegels um Libero Keisuke Matsuo. Auch im Block packte ordentlich zu.

Doch die Gäste wurden stärker und kamen in der Folge besser ins Spiel, trafen ihren Aufschlag besser, standen in der Annahme stabiler und holten sich den zweiten Umlauf. Der dritte Durchgang startete mit einem Schreckmoment für die Hausherren. Nach einer Blockaktion landete Mittelblocker Gustavo Oscar Bryan Àvila auf dem Fuß seines Mitspielers Tobias Hosch und konnte nicht mehr weiterspielen.

Karlsruhe spielte es relativ einfach. Immer wieder ging es über Diagonalangreifer John Obi oder über Außenangreifer Nimo Benne. Beide Angreifer bekam man nie wirklich in den Griff.

Im vierten Satz ging es bis weit in die Crunchtime knapp zu, eine starke Aufschlagserie des eingewechselten Joshua Huber brachte die Ammerseer in Führung (23:20). Doch die Ranner-Crew verspielte diese wieder und sah sich plötzlich zwei Matchbällen gegenüber. Am Ende waren es zwei blitzsaubere Blockpunkte von Youngster Huber, die den Satzausgleich bescherten. „Das war nicht selbstverständlich, dass wir es geschafft haben, da zurückzukommen“, zeigte sich Trainer Thomas Ranner trotz aller Niedergeschlagenheit nicht unzufrieden.

Verärgert zeigte sich der GCDW-Coach allerdings über den Start des Tiebreaks. „Wir machen einfache Dinge schlecht. Das drückt dann so krass aufs Momentum, da geht die Energie einfach raus.“ Schnell rannten die Lederhosen-Träger einem letztlich uneinholbaren Rückstand hinterher. Ein geblockter Angriff von Simon Gallas besiegelte nach 120 Minuten die knappe Niederlage.

 

Viel Zeit zum Grämen bleibt den Herrschingern nicht: Am Wochenende steht der Heimspiel-Doppelpack am Ammersee an: Samstag (20 Uhr) empfangen die WWK Volleys Herrsching die FT 1844 Freiburg, Sonntag (16 Uhr) den VCO Berlin.

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Auch wenn die anvisierte Zuschauerzahl nicht ganz erreicht wurde, kam dennoch ein stattlicher Spendenbetrag für die Nicolaidis YoungWings Stiftung zusammen. Max Hauser, Geschäftsführer der WWK Volleys Herrsching, übergab nach dem Spiel einen Spendenscheck über 10.000 Euro an die Stiftungsvorsitzende Karin Neumeier.

Michael Katsoulis, ein Freund und Gönner des Vereins war von der Aktion derart angetan, dass er kurzerhand aus eigener Tasche noch mal 4.444 Euro drauflegte.