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Derbysieg mit Überlänge und Happy End

ea52363b-e501-4114-b820-5246a77f286c WWK Volleys erkämpfen Sieg und wünsche frohe Weihnachten, Foto: André Bugl

In einem an Spannung fast nicht zu überbietenden S-Bahn-Derby wurden die WWK Volleys Herrsching beim ASV Dachau ihrer Favoritenrolle gerecht und siegten mit 3:1 (27:25, 27:29, 31:29, 25:22). Als Lohn ging´s in der Tabelle eine weiteres Plätzchen nach oben - auf Rang sieben.

130 Minuten kämpften Dachau und Herrsching verbissen um jeden Ball. „Das war viel Kampf, aber auch viel Krampf“, meinte Außenangreifer Laurenz Welsch. Mit 18 Punkten war der 22-Jährige der erfolgreichste Herrschinger Angreifer. Auch Bob Ranner zeigte sich zufrieden. „Das Ziel waren die drei Punkte. Die Weihnachtspause haben wir uns jetzt verdient.“ Ganz zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft war der Herrschinger Cheftrainer aber nicht. Insbesondere mit dem dritten Satz. Da ließen die Lederhosen-Träger elf Satzbälle ungenutzt.

 

Doch der Reihe nach.

Die personelle Lage entspannte sich ein wenig. In Dachau musste Ranner auf Mittelblocker Gustavo Oscar Bryan Àvila und Außenangreifer Jannes Wiesner sowie auf den weiterhin verletzten Denis Kaliberda verzichten. Der 35-Jährige ist aber schon wieder mit dabei und gibt auf der Bank und in der Wechselzone den Motivator.

Wieder einsatzbereit war Keisuke Matsuo, doch der Japaner war noch sichtlich gezeichnet von der Erkrankung. Was ihn jedoch nicht davon abhielt, gewohnt nach jedem Ball zu hechten.

In der Annahme spielten neben Matsuo Laurenz Welsch und Jannik Sambale, im Mittelblock Dorde Ilic und Bastian Korreck, im Diagonalangriff Simon Gallas und im Zuspiel Tobias Hosch.

 

In einer rappelvollen Georg-Scherer-Halle war alles angerichtet für ein intensives Weihnachts-Derby. Bereits nach wenigen Bällen war klar, dass das ein langer Abend werden könnte. Beide Teams schenkten sich nichts. Nach Abtasten führten die Herrschinger 9:5, später 16:12. Doch die Hausherren pirschten sich wieder ran. In der Crunchtime war es dann dramatisch. Herrsching versemmelte zwei Satzbälle, der dritte wurde verwandelt.

Doch es sollte dramatischer gehen. Im zweiten Umlauf ging es hin und her. Abseits des Platzes war jede Menge Hektik. Ärgerlich: Ein Servicewinner von Jannik Sambale zum vermeintlichen Ausgleich (20:20) konnte das Schiedsrichtergespann nicht auflösen. Die Bilder auf der in der Halle gezeigten Leinwand sprachen jedoch eine andere Sprache. Es dauerte eine Ewigkeit, bis die Challenge aufgelöst werden konnte. Bzw. eben nicht. Bei der Wiederholung zeigte Samib Nerven und schlug den Aufschlag ins Netz. Statt 20:20 hieß es 19:21. Kurz Zeit später sahen sich die Herrschinger vier Satzbällen gegenüber (20:24). Einer nach dem wurde abgewehrt. In dieser Phase erwies sich Simon Gallas an seiner ehemaligen Wirkungsstätte als nervenstark. Anteil an der Aufholjagd hatte auch Tobias Hosch mit einer starken Aufschlagserie. Als Gallas dann auf 25:24 stellte, war es kurzzeitig ruhig in der Halle, doch Dachau glich erneut aus. Nach einer einarmigen Annahme besorgte wiederum Gallas den nächsten Satzball, doch auch der blieb ungenutzt. Ebenso der dritte Satzball. Am Ende waren es die Dachauer in Person von Levi Olson. Der Kanadier machte mit zwei starken Aufschlägen das 29:27 klar und brachte die Halle zum Kochen.

Im dritten Umlauf sah es dann lange so aus, als würde sich das Spiel klar zu Gunsten der WWK Volleys drehen. Wieder konnten sich die Gäste dank fast fehlerfreier Angriffe eine komfortable Führung erspielen (8:4, 14:9, 21:15). Beim Stande von 24:18 hatten die Herrschinger sechs Satzbälle. Und wieder war es Dachaus Levi Olson, der mit kanonenartigen Angriffen fast im Alleingang den Rückstand wettmachte. Auf einmal hieß es 24:24 und das Zittern bei den Fans begann wieder. Fünf weitere Satzbälle erspielten sich Dorde Ilic & Co., alle fünf wurden von den Dachauern einkassiert. Bastian Korreck hatte keine Lust auf Drama, der Mittelblocker hämmerte den Ball humorlos zum 30:29 ins Dachauer Feld und trat dann an die Aufschlaglinie. Nach zuvor fünf Fahrkarten machte Korreck mit einem Ass den Satzgewinn fest (31:29).

Auch der vierte Satz sollte spannend werden. In einer mittlerweile hitzigen Atmospäre blieben die Herrschinger aber das abgeklärtere Team. Nach 130 Minuten besiegelte ein Angriffsfehler von William Kuhns den siebten Saisonsieg für die WWK Volleys Herrsching. Damit stehen die Ammerseer zur Weihnachtspause auf Platz sieben.

 

Wobei von Weihnachtspause nicht wirklich gesprochen werden kann. Nach einem freien Tag an Heilig Abend geht’s am 1. Weihnachtsfeiertag in den Kraftraum, am 2. Weihnachtsfeiertag kommt dann wieder der Ball ins Spiel. Am 27. Dezember geht’s dann schon wieder auf Reisen. Und die hat es in sich. Am Sonntag, 18 Uhr, gastiert die Mannschaft von Coach Bob Ranner bei den Berlin Recycling Volleys