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Ein toller Auftritt des GCDW gegen Berlin - der Lohn bleibt aber aus

Ein toller Auftritt des GCDW gegen Berlin - der Lohn bleibt aber aus

Es ist ein Abend, der stolz macht. Der GeilsteClubderWelt hat am Samstag den Tabellenführer aus Berlin zu Gast und spielt grandios. Leider bleibt nach einer spannenden Partie beim 1:3 (32:30, 23:25, 17:25, 20:25) der Lohn für den GCDW aus. Aus dem angepeilten Punkt wird nichts, immerhin steht ein Satzgewinn gegen ein Top-Team zu Buche.

Wie erwartet ist die Nikolaushalle am Samstag mit 1.000 Zuschauern bis zum letzten Platz gefüllt. Marketingmanager André Bugl berichtete, dass sogar Zuschauer abgewiesen werden mussten, so groß war das Interesse an dem letzten Match des Jahres. Aber die Volleyball-Fans blieben standhaft und schauten von draußen durchs Fenster zu. Was sie und die Zuschauer in der Halle geboten bekamen, war bester Volleyballsport. Der Beginn der Partie war spektakulär: Beide Mannschaften drehten mächtig auf, servierten sehr harte Aufschläge. Der GeilsteClubderWelt liegt anfangs zwar etwas zurück, zeigt aber bereits in der frühen Phase sein Potential. Der lange Ballwechsel zum 4:6 geht zwar an die Gäste aus der Hauptstadt, ist aber für den GCDW Signal, noch eine Schippe draufzulegen. Kurze Zeit später steht es 9:9, das Selbstvertrauen bei Daniel Malescha und Co. steigt. Herrsching schafft dank guter Aufschläge von Philip Trenkler und gelungenen Angriffen von Malescha und Julius Höfer einen Zwischenspurt zum 13:9. Spätestens zu diesem Zeitpunkt musste allen in der Niklaushalle klar geworden sein, dass der GCDW sich sein vorweihnachtliches Geschenk machen will. "Ich wollte das Match gewinnen, auch wenn der Gegner Berlin heißt", wird Trainer Max Hauser hinterher sagen. "Wir haben schon im Training gesehen, dass die Jungs gut drauf sind und etwas reißen wollen." Und Hauser liegt mit seiner Einschätzung goldrichtig. Während sein Team, getragen von den Zuschauern, immer sicherer wird, lässt Berlin kurz nach. Der GeilsteClubderWelt nutzt die Gunst der Stunde und stellt auf 17:13. Aber die Recycling Volleys fangen sich zum Ende des Satzes wieder und beweisen ihre Klasse. Da der GCDW sein hohes Niveau beibehält, entwickelt sich ein spannendes Satz-Finale, in dem es hin und her geht. Als es wirklich wichtig wird, packt auch Herrschings Block zu, kann zum 23:23 ausgleichen. Der nächste Ball wird für Berlin gegeben - und wieder ist der Block zum 24:24 da. Nervenstark! Es geht nun immer hin und her, der GCDW legt vor, Berlin gleicht aus. Gerade am Ende des Satzes kommt zweimal Berlins Aufschlag nicht, Julius Höfer macht es besser und sorgt im richtigen Moment für ein Ass zum Satzgewinn.

Das 32:30 setzt beim GCDW Kräfte frei, die Gastgeber legen in Durchgang zwei vor. 9:4, 14:10 und 16:12 leuchtet es von der Anzeigetafel, ehe Berlins Zuspieler Tsimafei Zhukouski zum Service kommt. Er zieht krachende Aufschläge über das Netz und verkürzt auf 16:15. Berlin gleicht dank eines Blocks zum 19:19 aus, das 20:20 entsteht erneut aus einer strittigen Entscheidung der Schiedsrichter. GCDW-Kapitän Patrick Steuerwald ist nicht mehr zu bremsen, führt einen Diskurs mit dem Schiedsrichter und kassiert die gelbe Karte. Aus dem Rhythmus kommt Herrsching dadurch zunächst nicht. Der Block der Gastgeber sorgt für das 23:22, die Halle steht Kopf. Doch Berlin kontert eiskalt und spielt nun seine beste Bälle: Mittelblocker Tomas Knet ist zum 23:23 erfolgreich, wenig später heißt es 23:25 - Satzausgleich. Herrschings Trainer Max Hauser meinte nachher: "Schade, dass es im zweiten Satz nicht gereicht hat. Wir haben selbst einige Fehler zu viel gemacht und die kniffligen, engen Entscheidungen sind alle gegen uns getroffen worden. Wenn wir nur eine Szene anders ausgeht, dann gewinnen wir den zweiten Satz und hätten einen Punkt in der Tasche."

Wahrlich fehlte nicht viel zum Punktgewinn, doch die Berliner bewiesen, warum sie in der VBL momentan ganz oben stehen. Zwar hat der GCDW nach der Pause wieder den besseren Start (7:4 und 8:5), aber es zeichnet sich bei den Aktionen von Außenangreifer Paul Lotmann und Diagoalspieler Paul Carroll ab, dass nun die Hauptstädter das Kommando übernehmen. Die erste kleine Führung beim Stand von 8:10 wird nicht mehr hergegeben, die Blockarbeit stimmt, während der GeilsteClubderWelt etwas nachlässt. 11:19 heißt es schnell, Daniel Malescha und Julius Höfer können zwar noch auf 15:21 verkürzen. Aber der Abstand ist zu groß, als dass die Recycling Volleys noch einmal zu gefährden sind. 17:25 heißt es nach 23 Minuten.

Satz vier beginnt der GCDW wieder gut, macht aus einem 1:4 ein 5:4, ist also wieder im Geschäft. Philip Trenkler hat gute Aktionen, ein langer Ballwechsel (9:10) geht an die Gastgeber. Doch die Berliner erarbeiten sich wieder einen kleinen Vorsprung von drei, vier Punkten, den sie bis zum Schluss verteidigen können. Das 20:25 ist der Schlusspunkt einer begeisternden Begegnung und die Erleichterung der Berliner, die Hürde Nikolaushalle genommen zu haben, ist in den Gesichtern abzulesen.

Herrschings Trainer Max Hauser betrachtet die Partie mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Es war schön zu sehen, dass wir gegen ein Top-Annahme-Team mit internationaler Qualität so viel Druck erzeugen konnten." Leider hat diese Leistung nicht gereicht, um einen Punkt mitzunehmen und sich selbst zu belohnen. Doch mit Bick auf die Leistungsentwicklung seiner Spieler konnte man in den Worten des Übungsleiters durchaus auch Stolz erkennen, der absolut berechtigt ist. "Es ist in unserem Spiel ein roter Faden erkennbar", beschreibt Hauser. "Und es ist nicht leicht, gegen uns zu spielen. Bei den Aufschlägen haben wir uns deutlich verbessert." Diese Erkenntnis macht Mut, dass im neuen Jahr schnell weitere Punkte an den Ammersee kommen.