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Fehlende Aggressivität wird bestraft

Fehlende Aggressivität wird bestraft

Der GeilsteClubderWelt kommt in Spiel eins des Playoff-Viertelfinales nicht richtig in Schwung. Das Team von Max Hauser unterliegt am Samstag in Frankfurt mit 0:3 (22:25, 20:25, 16:25) - nach einer Stunde und 15 Minuten ist alles vorbei.

 

Sie hatten sich viel vorgenommen - am Ende standen die Volleyballer in Lederhosen mit leeren Händen da. Nach dem 0:3 gegen die United Volleys in der Fraport Arena waren sich Zuspieler Patrick Steuerwald und Trainer Max Hauser einig: Es fehlte an Aggressivität, um beim Hauptrundendritten zum Erfolg zu kommen. Das Bittere an dieser Erkenntnis ist, dass durchaus etwas möglich gewesen wäre vor rund 1.000 Zuschauern - zumindest in den ersten beiden Sätzen.

Zwar liegt der GCDWzu Beginn stets knapp zurück, beweist aber wie in den Spielen der abgelaufenen Hauptrunde, dassmit dem Team vom Ammersee immer zu rechnen ist. Als United-Topscorer (15 Zähler) zum 16:20 erfolgreich ist und der agile Tobias Krick den Abstand hält (17:21), kommt das Aufbäumen der Herrschinger. Tom Strohbach ist die Linie entlang erfolgreich (18:21), Roy Friedrich serviert ein Ass und lässt einen starken Aufschlag folgen, den die Annahme der Hausherren nicht kontrollieren kann - plötzlich steht es nur noch 20:21. Nach einer perfekten Annahme durch Libero Ferdi Tille, der eine starke Dünnes-Angabe entschärft, ist Julius Höfer aus dem Rückraum zum 21:22 erfolgreich. Dem GCDW gelingt sogar der Ausgleich, als eine Rettungsaktion von Zuspieler Patrick Steuerwald zum Punktgewinn umgewandelt wird. Doch die folgenden Punkte gehen allesamt an die United Volleys. Beim 22:24 berührt Matthew Tarantino, mit zehn Punkten bester GCDW-Scorer, im Eins-gegen-Eins-Duell das Netz, den nächsten Angriff setzt Peter Ondrovic ins Aus. 22:25 nach 26 Minuten - in jedem Fall vermeidbar und eine vertane Chance, um den Favoriten unter Druck zu setzen. Herrschings Trainer Max Hauser ärgert sich hinterher: "Bei 22:23 kann ich nicht den Kopf hängen lassen, der Ausdruck in den Gesichtern hat mir überhaupt nicht gefallen. Das war nicht die Aggressivität, wie ich sie mir vorstelle. Die Spieler waren sauer über die Fehler, statt sich über die Punkte zu freuen."

Das selbe Spiel in Durchgang zwei: Der GeilsteClubderWelt startet gut, Ferdi Tille setzt Roy Friedrich in Szene (4:3), ein Block von Peter Ondrovic bringt Herrsching mit 7:6 in Front. Doch Frankfurt kontert und es heißt 7:8 bei der ersten technischen Auszeit. GCDW-Coach Hauser fordert seine Schützlinge auf, mehr Emotion aufs Spielfeld zu bringen. Patrick Steuerwald fordert, gleich "das erste Sideout zu machen und die Situationen gegen den Einerblock konsequent nutzen." Die Worte verhallen ungehört. Uniteds Lukas Bauer serviert ein Ass, Matthew Tarantino schlägt ins Aus - schon bei 7:10 sehen sich die Spieler wieder bei einer Auszeit. Max Hauser Hauser fordert eindringlich: "Wir müssen unseren Volleyball spielen." Der GCDW müht sich redlich, aber fast alle langen Ballwechsel gehen an die Gastgeber. Erst in der Schlussphase gelingt es, zum Ausgleich zu kommen. Ein kurioser Danke-Ball-Pritscher von Matthew Tarantino fällt bei den United Volleys ins Feld (17:18), das 19:19 besorgt der US-Amerikaner per Ass. Wenig später muss der GCDW Lukas Bauer gewähren lassen (20:21), Patrick Steuerwald verliert gegen Bauer das Netzduell (20:22) und das nächste Zuspiel wird dem GCDW-Regisseur abgepfiffen. Nach dem 20:23 kommt Herrsching nicht mehr zurück. Tom Strohbach setzt zunächst einen Angriff an die Antenne, der finale Ball trudelt diagonal ins Aus. Das 20:25 ist gewissermaßen die Kopie von Satz eins - zum Schluss packt Frankfurt zu und die Jungs vom Ammersee schauen in die Röhre.

Von diesen beiden Rückschlägen erholt sich der GeilsteClubderWelt nicht mehr und muss im dritten Durchgang klar mit 16:25 die Segel streichen. Auch die Einwechslung von Flo Malescha, der für Julius Höfer spielen durfte, brachte keine Wende mehr. Woran lag es an diesem gebrauchten Abend in der Fraport Arena? An der fehlenden Aggressivität wohl, an der zweiwöchigen Pause jedenfalls nicht, meinte Patrick Steuerwald kopfschüttelnd: "Ich verstehe das einfach nicht. Es sind Playoffs, da kann es nicht sein, dass es an Aggressivität mangelt. Pause hin oder her." Beim ersten Blick auf die Statistik machte Steuerwald eine Zahl stutzig. "Elf Fehler im Angriff in nur drei Sätzen sind einfach zu viel", sagte der GCDW-Regisseur. Die United Volleys gönnten sich in dieser Rubrik gerade einmal vier Schnitzer. Auch hier gilt es anzusetzen, wenn die Herrschinger das zweite Spiel gewinnen wollen.