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Hauchdünn am Punkt vorbei

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Der GeilsteClubderWelt gibt am Samstag in Frankfurt alles - steht aber am Ende mit leeren Händen da. Beim 1:3 (25:20, 28:30, 20:25, 22:25) vor rund 1.000 Zuschauern ist für die Jungs in Lederhosen ein Punktgewinn beim Meisterschaftsanwärter greifbar. Aber es hat nicht sollen sein.

 

Es war hauchdünn - und der GCDW hätte zumindest einen Punkt aus der Fraport Arena entführt. Nach dem Spielverlauf hätte sich darüber niemand beschweren dürfen, auch nicht die United Volleys. Und die Herrschinger hätten sich für ihre Moral belohnt, denn Max Hauser gibt zu: "Für die Mannschaft war es eine schwere Woche. Alle waren mehr oder weniger kränklich." Umso schöner wäre ein Erfolgserlebnis für das Team gewesen.

Gleich zu Beginn der Partie in Frankfurt setzte der GeilsteClubderWelt das Zeichen, dass sie mitspielen wollen und wenig Respekt vor dem Favoriten zeigen. Den Aufschlag von ihrem Ex-Regisseur Patrick Steuerwald entschärft die Herrschinger Annahme, Zuspieler Michal Sládecek bedient Christoph Marks, der zum 1:0 diagonal vollendet. Als einen Ballwechsel später Andre Brown einen Dankeball versenkt, gibt es den ersten Aufreger: Der Punkt wird den Gastgebern gutgeschrieben, was Libero Ferdinand Tille auf die Palme bringt. Er fängt sich für seine Reklamation die gelbe Karte ein. Aber: Feuer ist drin und der GCDW voll im Spiel. Es bleibt ausgeglichen und hitzig bis kurz vor die zweite technische Auszeit. Der erfahrene GCDW-Lenker Sládecek (später zu Herrschings MVP gewählt) erkennt das, motiviert seine Mannen und lässt einen Sevice-Winner zum 16:14 folgen. Frankfurt bekommt keinen Zugriff mehr, eine starke Aufschlagserie von Wilhelm Nilsson bringt die Gastgeber in Bedrängnis und Tom Strohbach (16 Punkte) erzielt aus dem Rückraum das 20:16. Veredelt wird der Satz durch Christoph Marks, der das 23:18 und das 24:20 erzielt, Mittelblocker Nilsson macht den Deckel drauf: 25:20 nach 28 Minuten.

In Durchgang zwei macht wieder der GCDW den ersten Punkt und beweist: Wir wollen mehr. Doch die United Volleys geben nun auch richtig Gas und Herrsching gerät ins Hintertreffen. Genial und sehenswert war das 7:11 durch Patrick Steuerwald, der aus vollem Lauf im Gästefeld ablegt. Beim Stand von 9:16 sieht es schlecht aus für die Oberbayern, schon die Vorentscheidung? Max Hauser wagt den Wechsel und wird fast belohnt. Für Sládecek kommt Martin Krüger, für Christoph Marks spielt nun Johannes Kessler. Beide machen ihre Sache hervorragend, knapsen immer mehr Punkte vom Rückstand weg und plötzlich steht es unentschieden. Das 24:24 können die Frankfurter nicht glauben, Wilhelm Nilsson lässt einen Block folgen - Satzball Herrsching! Der folgende Strohbach-Aufschlag geht hauchdünn ins Aus, aber die zweite Chance kommt wenig später. Johannes Kessler schlägt den United-Block an (26:26), danach folgt ein Monster-Block des GCDW zum erneuten Satzball. Beim 27:26 ist der GCDW am Drücker, lässt den Punkt aber liegen, wenig später auch den Satz. Das 28:30 schmerzte sehr. "Wenn wir 2:0 in Führung gehen, ist alles gut und alles war toll", so Coach Max Hauser. "Beim Block war der Ball schon fast am Boden, aber wir machen den Punkt nicht. Das ist natürlich schade."

Nach der Pause kann der GeilsteClubderWelt nicht mehr an den grandiosen ersten Satz anknüpfen und verliert auch die beiden folgenden Durchgänge. "Wir haben den Faden nicht mehr gefunden, im Angriff war es dann zu ungenau", so Hauser. Während die Herrschinger nachlassen, kommen die Gastgeber immer besser in Fahrt: Die Aufschläge werden präziser und stellen die GCDW-Annahme vor größere Probleme. Außerdem wird das Spiel der United Volleys variabler. Zuspieler Patrick Steuerwald bedient neben den Außenangreifern nun auch immer häufiger seine Mittelblocker. Nationalspieler Tobias Krick bedankt sich mit 14 Punkten und wird Frankfurts MVP. Max Hausers Fazit, der wie Zuspieler Michal Sládecek (Bild) nach dem Spiel etwas ungläubig auf die Anzeigetafel blickte: "Es war ein umkämpftes Spiel - aber wir stehen statt mit einem Punkt mit einem 1:3 da. So ist es nun einmal im Volleyball." Viel Zeit zum Aufarbeiten der Niederlage bleibt dem GCDW indes nicht. Am Mittwoch geht es nach Unterhaching zum Pokal-Derby gegen die Alpenvolleys.