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GCDW glücklich - Arbeitssieg gegen Solingen

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Das 3:1 (22:25, 25:22, 25:22, 25:23) gegen die Bergischen Volleys ist ein hartes Stück Arbeit für den GeilstenClubderWelt. Den von Max Hauser ausgerufenen Charaktertest hat sein Team bestanden - und bejubelt nach 105 Spielminuten den vierten Saisonsieg.

Welche große Last von den Schultern der GCDW-Spieler abfiel, konnte man nach dem glücklich verwandelten Matchball erahnen. Zuspieler Michal Sládecek hatte einen Schmetterschlag von Solingens Samuel Boehm gerade noch erreicht - der Ball steigt hoch bis unter das Hallendach der Nikolaushalle und senkt sich schließlich punktgenau ins hinterste Eck des Feldes der verdatterten Bergischen Volleys. Nach diesem Zufallstreffer ballt Sládecek sekundenlang die Fäuste (Bild), seine Teamkameraden kommen jubelnd herbei und gehen ebenfalls auf die Knie. Bis der vierte Saisonerfolg unter Dach und Fach war, gab es eine Menge zu tun für die Herrschinger - sicherlich mehr als die Zuschauer in der Nikolaushalle von einem Match gegen den noch sieglosen Tabellenletzten erwartet hätten.

In Satz eins wurde bereits deutlich, dass es keine leichte Aufgabe werden würde für den GeilstenClubderWelt. Zwar hatten die Jungs in Lederhosen die klareren Aktionen, doch in einem Punktvorsprung mündete diese scheinbare Überlegenheit nicht. Solingen blieb unter der Regie von Johannes Tille dran, ging sogar in Führung, da die Herrschinger immer wieder Fehler einstreuten. Ein Beispiel: Andre Brown (elf Punkte und MVP) gleicht zum 18:18 aus, lässt aber gleich darauf einen Aufschlagfehler folgen. Michal Sládecek besorgte durch einen weiteren Fehlaufschlag das 22:25 und den Satzgewinn für den Außenseiter.

GCDW-Coach Max Hauser hatte nach der Partie eine entsprechendes Analyse parat: "Ein großes Lob an den Gegner. Sie haben sich seit Saisonbeginn verbessert und heute sehr gut gespielt. Wir hatten Glück, heute die drei Punkte mitzunehmen." Damit es tatsächlich drei Punkte wurden, durfte kein weiterer Ausrutscher passieren. Ein weiterer Satzgewinn hätte auch den ersten Punktgewinn für Solingen überhaupt bedeutet - das sollte natürlich nicht gegen den GCDW sein, weshalb der Druck auf den GCDW weiter wuchs. In Durchgang zwei lief es allerdings schon ordentlich für das Hauser-Team. Insbesondere die Aufschläge wurden besser und brachten die Gäste in Bedrängnis. Ein Ass zum 9:7 von Jose Gomes, der diesmal die ersten beiden Sätze durchspielen durfte, war das Startsignal. Beim 17:12 brachte Solingens Ossi Rumpunen den Ball gar nicht mehr nach vorne, hatte das Missgeschick aber schnell vergessen und legte eine gute Aufschlagserie nach, die durch Andre Brown (23:19) jäh beendet wurde. Wilhelm Nilsson erblockte schließlich den Satzausgleich. Noch in der Halbzeitpause, in der Geschenke an die Fans verteilt wurden, ermunterten Marketing-Manager André Bugl und Hallensprecher "König" Alex das Publikum, den GCDW zu unterstützen. "Es wird ganz schwer, die Jungs brauchen Euch heute."

Wie recht die beiden hatten: Es stand bereits 6:13, wurde also höchste Zeit für den GCDW. Tim Peter, der beim Stand von 6:11 für Gomes kam, schlägt auf den Block (15:19). Tom Strohbach (21 Punkte) vollendet einen langen Ballwechsel überlegt ins lange Eck zum 16:19, zwei starke Peter-Aufschläge bringen Blocks durch Nicolai Grabmüller und Wilhelm Nilsson. Christoph Marks, mit 24 Punkten bester Punktesammler des Abends, erzielt das 22:21 mit einem gefühlvollen Schlag, Tom Strohbach aus dem Rückraum (24:22) erzwingt die Satzbälle. Gleich der erste sitzt, jedoch ist auch eine Menge Glück dabei, als das Spielgerät nach einer Blockaktion über die Netzkante ins Solinger Feld abtaucht.

Wer gedacht hatte, dass es nun leichter werden würde für den GeilstenClubderWelt, sah sich getäuscht. Wieder lagen die Solinger lange, lange in Führung. Der GCDW scheiterte an einem starken Block, doch es gelang erneut, das 18:22 zu drehen. Tom Strohbach läutete schmetternd die Aufholjagd ein, startete darauf die befreiende Aufschlagserie. Beim 21:22 rutscht der Volleys-Annahme der Ball durch die Finger. Nach einer starken Rettungsaktion von Ferdi Tille, der das Bruderduell auf keinen Fall verlieren wollte, segelt der Angriffsschlag der Gäste zum Ausgleich ins Aus. Andre Brown legt alles rein zum 23:23, Christoph Marks trifft lang ins Eck zum 24:23 zum Matchball, den der GCDW glücklich unterbringt.

Trainer Max Hauser war die Erleichterung nach dem letzten Heimspiel des Jahres deutlich anzumerken. Er hatte bereits in den vielen Vorgesprächen angedeutet, dass es ein schweres Spiel werden würde. Und er wollte seine Mannschaft nicht allein lassen: Nicht nur als Coach war Hauser an diesem Abend aktiv, er legte etliche Meter zurück und feuerte immer wieder sein Team und das Publikum an. Mit Blick auf die letzten Wochen wollte der GCDW-Coach im Trainer-Talk einiges klarstellen. "Wir haben ehrgeizig begonnen und haben eins, zwei, drei, vier Spiele gewonnen, in denen wir Außenseiter waren", so Hauser mit Blick auf die Erfolge gegen Berlin und Haching. Das schürte die Erwartungshaltung bei Fans und Medien, das Scheitern im Pokal in Bühl wurde aus Hausers Sicht viel zu hoch gehängt. "Ja, sind wir denn bekloppt? Wir müssen nicht glauben, dass wir nach diesen Erfolgen jeden einfach so weghauen. Die Spieler haben sich reingehängt. Wenn Du dann 1:3 in Bühl verlierst, ist das in Ordnung." Hauser machte Werbung für seine junge Truppe, die naturgemäß Schwankungen unterliegt und stellte sich demonstrativ vor seine Eleven. "Verantwortlich sind die Trainer. Alle Spieler wollen besser werden, das werden wir in den Trainings versuchen." Für Hauser ist nun "Zeit, die Erfolge zu feiern" und sicher auch Zeit, dass ein wenig Ruhe einkehrt nach den zuletzt hektischen Tagen. Passender könnte man die Adventszeit aus der Sicht der GCDW-Volleyballer nicht zusammenfassen, bevor es dann am 27.12. nach Düren geht.