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Drei Punkte am Dreikönigstag

Drei Punkte am Dreikönigstag

Das Endergebnis kann sich für den GeilstenClubderWelt sehen lassen: Mit 3:1 (13:25, 25:21, 25:23, 25:21) gewinnen die Herrschinger am Samstag gegen den TV Rottenburg - dazu braucht es allerdings eine Willensleistung über 95 Minuten. Spielerisch ist noch Luft nach oben. GCDW-Coach Max Hauser weiß das, stellt aber auch klar: "Lieber schlecht spielen und die Punkte mitnehmen, als schön spielen und verlieren."

Vor dem Spiel in der wieder ausverkauften Nikolaushalle überbringen die Sternsinger artig die besten Wünsche für das neue Jahr. Die drei Könige fragen nach getaner Arbeit Hallensprecher Alex Tropschug, als "König" schließlich so etwas wie ein Kollege: "Und - was kannst Du so?" Es folgt wie so oft eine stimmungsvolle Darbietung - doch diese überträgt sich diesmal nicht auf die Volleyballer des TSV Herrsching. Vielmehr scheinen die Gäste zu fragen: "Und - was habt ihr so drauf?" Jedenfalls legt das Team von Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger mächtig los und überrollt den GCDW regelrecht. "Wir waren auf alles vorbereitet und bestens eingestellt", so der TVR-Trainer hinterher. Beim 13:25, das nur 20 Minuten dauert, bekommt der GeilsteClubderWelt kein Bein auf den Boden - und die Aufschläge des TVR um die Ohren geballert. Philip Jankowski trifft das Spielgerät sensationell, stellt auf 6:15 und hat damit wesentlichen Anteil am Satzverlust für die Hausherren. Max Hauser ist schon früh zum Reagieren gezwungen, aber weder Auszeiten noch Wechsel helfen.

Zumindest kämpferisch läuft es in Durchgang zwei besser für den GCDW, die Gäste halten jedoch vehement dagegen. TVR-Coach Müller-Angstenberger ist jetzt voll in seinem Element, dem Gewinn des langen Ballwechsels zum 4:5 folgt ein lauter Jubelschrei. Der GCDW muss sich strecken. Jose Gomes schafft zweimal den Anschluss (11:13 und 12:14), ehe sich Herrschings Christoph Marks in Position bringt. Zwischen den Gomes-Punkten scheitert er bei einer Rettungsaktion mit dem Fuß - beim Aufschlag legt der GCDW-Topscorer (16 Punkte) jedoch alles rein. Der Lohn: Es steht ausgeglichen 14:14 und das Blatt neigt sich langsam zugunsten der Jungs in Lederhosen. Nachdem Nicolai Grabmüller für die Führung gesorgt hat (16:15), lässt Herrschings Kapitän Michal Sládecek zwei Service-Winner zum 20:17 folgen - die Vorentscheidung. Andre Brown (21:18), Tom Strohbach ebenfalls mit einem starken Aufschlag gegen sein Ex-Team (22:18) und schließlich Christoph Marks mit dem Schlusspunkt besorgen das 25:21 nach 25 Minuten.

Nach der Pause müht sich der GeilsteClubderWelt weiter, liegt erneut knapp zurück und wird wieder dank der Initialzündung von Christoph Marks gerettet. Mitelblocker Grabmüller macht den Anfang (16:17), Christoph Marks lässt drei Rückraum-Kracher folgen, die den Ausgleich (19:19) bringen. Die Führung zum 20:19 ist dann Sache des Kapitäns: Michal Sládecek erzielt einen seiner insgesamt fünf Aufschlagpunkte - ein gutes Argument für die spätere Wahl zum MVP. Nicht nur diese wichtigen Punkte zeichnen den Regisseur aus. Der Slowake muntert seine Kameraden auf, feuert sie an und geht dabei als kämpferisches Vorbild voran. Wieder Christoph Marks mit einem Kraftakt zum 23:21, den Nicolai Grabmüller mit seinem Mittelangriff zum Satzgewinn (25:23) vergoldet.

Satz vier ist dann lange Zeit geprägt von Aufschlagfehlern hüben wie drüben. Endlich bringt eine Blockaktion nach einem langen Ballwechsel den GCDW mit 14:12 in Front. Kampflos ergeben sich die Domstädter jedoch nicht: Johannes Schief hat die passende Antwort parat und lässt die Hausherren nicht entwischen. Andre Brown stellt in der Schlussphase einen etwas größeren Abstand her (19:16), der von Christoph Marks (21:18), Jose Gomes im Eins-gegen-Eins mit Philip Jankowski (22:19) und Tom Strohbach mit einem Lob, der gerade noch den TVR-Block überfliegt (23:20), gehalten wird. Friedrich Nagel setzt einen Angriff ins Aus, den draus resultierenden Match-Ball verwandelt Michal Sládecek mit einem starken Service.

Was bleibt von diesem Abend? Trainer Max Hauser analysierte: "Wir haben sicher nicht zu 100 Prozent das gespielt was wir können. Vor allem im ersten Satz war das viel zu wenig - und Rottenburg hat es sehr gut gemacht. Wir sind über den Kampf zurück gekommen, es war bis zum Schluss offen." Daher sind die drei Punkte für den GCDW ein guter Start ins neue Jahr. Das Spiel gegen den TVR war gleichzeitig Abschluss der Hinrunde. Für das Hauser-Team stehen fünf Siege bei fünf Niederlagen zu Buche, das Satzverhältnis ist mit 20:20 ebenfalls ausgeglichen. Diese Bilanz bedeutet Platz sechs - also die Wunschplatzierung der Volleyballer vom Ammersee.

Blickt man ein Jahr zurück, so haben die Rottenburger damals mit 3:1 in Herrsching gewonnen. Ist der GeilsteClubderWelt also so viel besser geworden? "Ich glaube schon, dass Herrsching stärker ist als letzte Saison", sagte TVR-Coach Müller-Angstenberger hinterher. "Aber wir haben uns auch verbessert. Wir waren heute top vorbereitet, das hat man am Anfang deutlich gesehen. Für uns ist es aber eine schwierige Saison, schließlich haben wir am vergangenen Donnerstag erstmals mit dem kompletten Kader trainieren können. Das sagt schon alles." Für das fast unmittelbar bevorstehende Rückspiel am 24. Januar in der Paul-Horn-Arena stehen die Zeichen daher erneut auf Hoch-Spannung.