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Momentum bleibt aus - Berlin eiskalt

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Der erhoffte Berlin-Moment bleibt diesmal aus. Der GeilsteClubderWelt unterliegt am Samstag dem amtierenden deutschen Meister mit 1:3 (16:25, 25:20, 20:25, 20:25), was kein Beinbruch ist. Berlin spielt in der ausverkauften Nikolaushalle konzentriert auf und revanchiert sich für die Pokal-Pleite.

Zu gerne hätten die Volleyballer in Lederhosen dem großen Favoriten wieder ein Bein gestellt. Doch die Berlin Recycling Volleys zeigen ihre Klasse, sind trotz Champions League-Belastung von Beginn an im Match und entführen verdient drei Punkte in die Hauptstadt. Gleich zu Beginn die erste Überraschung auf der Seite des GCDW. Max Hauser lässt Tom Strohbach erst einmal draußen, für ihn rückt Jose Gomes nach. "Tom war die Woche über krank, daher beginnt er heute nicht", so die Erklärung des Herrschinger Coaches. Beim GCDW dauert es, bis diese Umstellung verkraftet ist - und dann ist es fast schon zu spät, denn die Gäste sind enteilt. Christoph Marks , mit 14 Punkten erneut bester Punktesammler der Herrschinger, kommt mit einem schwierigen Ball zum Erfolg (4:6), Tim Peter schafft mit einem Block den Anschluss zum 6:7. Näher geht es aber nicht mehr heran, da Berlin zu konstant spielt und Punkt für Punkt anhäuft. Die Punkte 24 und 25 für die Volleys besorgt der GCDW selbst per Fehlaufschlag und technischem Fehler.

Doch das deutliche 16:25 ist schnell abgehakt, in Durchgang zwei wirkt der GeilsteClubderWelt wie ausgewechselt. Tom Strohbach beißt auf die Zähne und kann trotz seiner angeschlagenen Verfassung Impulse setzen. Ein spektakulärer Ballwechsel wird aus gegeben (2:3), doch der GCDW zeigt: mit uns ist jetzt zu rechnen. Wilhelm Nilsson blockt zum 5:4, Christoph Marks lässt ein Ass zum 7:5 folgen, und wieder der schwedische Mittelblocker stellt auf 8:5 zur ersten technischen Auszeit. Spätestens jetzt merkt auch der deutsche Meister, dass der Gegenwind zunimmt. Dem entsprechend wird es auf der Gästebank betriebsamer. Coach Luke Reynolds bearbeitet Mittelblocker Aleksandar Okolic, doch ohne Erfolg. 12:8 führt Herrsching bereits, als ein kleiner Einbruch kommt (12:11), der aber diesmal ohne Folgen bleibt. Schnell fängt sich der GCDW wieder, Tom Strohbach schickt ein paar gefährliche Aufschläge über das Netz, Christoph Marks legt mit Wut im Bauch nach und so geht es voran bis zum 19:15. Die folgende Blockaktion können die Schiedsrichter nicht einschätzen, doch auch in der Wiederholung bleibt der GeilsteClubderWelt fokussiert. Tim Peter kratzt den Ball vom Boden, seine Kollegen machen das 20:15. Nach dem Block von Andre Brown (23:18) verteilen die Gäste zwei Geschenke in Form von Fehlaufschlägen, was letztlich das 25:20 und damit den Satzausgleich bringt.

Nach dem Seitenwechsel versuchen die Herrschinger alles, doch das Momentum vom gerade gewonnenen Satz können sie nicht hinüberretten. Der Mut, der Einsatz, der Wille ist dem Hauser-Team nicht abzusprechen, doch auf nahezu jede gelungene Aktion haben die Mannen um Robert Kromm eine passende, eiskalte Antwort - oder meistens sogar zwei. Es wirkt, als muss der GeilsteClubderWelt für seine Punkte hart arbeiten, während Berlin die Punkte locker herausspielen kann. Der Meister zieht so unbeeindruckt seine Kreise, für den GCDW bringt das zweimal ein 20:25 und es steht nach 91 Spielminuten 1:3 in den Sätzen. Als die zahlreichen mitgereisten Berliner Fans Sprechchöre anstimmen, hält das Herrschinger Publikum trotzig dagegen und bereitet seinen Helden einen stimmungsvollen Abschied. Denn auch die Fans spüren: Gegen diese Berliner war diesmal kein Kraut gewachsen, die Punkte müssen gegen andere Teams geholt werden.