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GCDW wie aus einem Guss - Serie ausgeglichen

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Der GeilsteClubderWelt schafft den Ausgleich im Viertelfinale - und wie: Am Samstag gewinnt das Team von Trainer Max Hauser gegen die United Volleys Rhein Main glatt mit 3:0 (25:20, 28:26, 25:21). Der Sieg in der Ballsporthalle von Vilsbiburg ist kein Glück, er ist hoch verdient.

Dass der GeilsteClubderWelt Heimspiele dominieren kann, war bekannt. Dass dies auch außerhalb der niedrigen, engen Nikolaushalle möglich ist, wurde am Samstag eindrücklich bewiesen. Vilsbiburg erwies sich also als gutes Pflaster. Vor der Partie herrschte mächtig Andrang an der Abendkasse, das Interesse an diesem Viertelfinale war groß, rund 1.000 Zuschauer sorgten für eine gute gefüllte Haupttribüne. Der GCDW setzte bei seinem Ausflug nach Niederbayern auf die Unterstützung der einheimischen Fans der Roten Raben - und wurde mit zahlreichen Trommlern sowie mit lautstarker Unterstützung belohnt. Markus Römmen, Heimspiel-Koordinator des GCDW, meinte bereits vor dem Match sichtlich zufrieden: "Für ein Heimspiel außerhalb von Herrsching ist die Stimmung richtig geil." Einzig die LED-Banden, eigens vom Ammersee nach Vilsbiburg transportiert, machten nicht so recht mit, weshalb sich Römmen grämte. Seine Miene hellte sich jedoch schlagartig auf, als sie Werbetafeln kurz vor Spielbeginn doch noch anliefen. Es konnte losgehen, alles funktionierte - irgendwie ein gutes Omen.

Denn die Jungs in Lederhosen legten los wie die Feuerwehr, ganz so, wie man es von einem Heimspiel am Ammersee gewohnt ist. 3:0 steht es schnell, nachdem Christoph Marks zweimal den Uniteds-Block angeschlagen hat und der GCDW-Block zugepackt hat. Jose Gomes erzielt das 7:3, ein starker Aufschlag von Andre Brown bringt das 9:4, Frankfurt läuft hinterher. Herrsching ist voll da, hat nahezu auf jede Aktion der Gäste eine Antwort. Als der Ex-Herrschinger Patrick Steuerwald mit einer guten Aufschlagserie auf 14:11 verkürzt, ist Andre Brown für das 15:11 zu Stelle. In der Schlussphase ist der GeilsteClubderWelt auch als es knapp wird hellwach: 21:19 steht es nur noch, ehe wieder Mittelblocker Brown ein Zeichen setzt. Zwar übertritt Christoph Marks beim folgenden Aufschlag, aber die restlichen Punkte gehen an den GCDW. Jose Gomes nutzt ein Missverständnis bei den Uniteds (24:20), die folgende Annahme von Tom Strohbachs Aufschlag setzt Frankfurt zum umjubelten 25:20 an die Antenne.

In Durchgang zwei wollen es die Hessen wissen. Hin und her geht es zu Beginn, ehe eine Aufschlagserie von Jose Gomes einen GCDW-Zwischenspurt einläutet. Zweimal kann Christoph Marks profitieren und auf 11:7 stellen. Allerdings kämpft sich das Team von Michael Warm zurück, Sebastian Schwarz markiert mit einem Netzroller das Ass zum 17:17-Ausgleich. Zwar legt der GCDW ständig vor, kann sich aber nicht absetzen und sieht sich plötzlich einem Satzball ausgesetzt, als Christoph Marks ins Netz schlägt. Doch das 23:24 und das 24:25 kontert Jose Gomes (im Bild) nervenstark - mit ein Grund, warum der Portugiese die MVP-Auszeichnung entgegennehmen durfte. Christoph Marks leitet dann den Satzgewinn ein: das 27:26 erzielt er die Linie entlang. Beim 28:26 ist der Block zur Stelle.

In Satz drei kommt der GCDW zunächst ins Hintertreffen. Nach dem 1:4 durch National-Mittelblocker Tobias Krick geht es mit 5:8 in die erste technische Auszeit. Die Verschnaufpause tut offensichtlich gut, Christoph Marks schlägt den Block an zum 8:8 - und das direkt neben seinem Coach Max Hauser, der nun beide Fäuste ballt. Michal Sládecek legt zwei Aufschlag-Kracher nach, plötzlich steht es 10:8 für den GCDW. Wieder kommt Frankfurt heran, wieder hat der GeilsteClubderWelt in der Schlussphase die besseren Argumente. Andre Brown mit dem wichtigen 18:17, Christoph Marks kann das 19:17 nachlegen und zwingt die Gäste ins Risiko. Nach seinem erfolgreichen Angriff zum 21:19 dreht der Liga-Topscorer eine kleine Jubelrunde um seine Mannschaftskollegen. Es ist das Zeichen, dass der Erfolg nicht mehr weit ist. Nach dem Angriff von Wilhelm Nilsson (23:20) ist es schließlich Andre Brown vorbehalten, nach einhändigem Zuspiel von Michal Sládecek den Schlusspunkt zu setzen.

Der GeilsteClubderWelt hat es also geschafft, die Serie in ein Entscheidungsspiel (Sonntag, 8. April um 16 Uhr in der Fraport Arena) zu zwingen und im Lager der Hessen für eine böse (Oster-)Überraschung zu sorgen. Dies gelang mit einer beeindruckenden Vorstellung wie aus einem Guss. Alle Angreifer der Oberbayern punkteten zweistellig, sicher eine bemerkenswerte Verteilung: Marks 18, Gomes 11, Strohbach 11, Brown 10, Nilsson 10 Punkte. Bei den Gästen erreichten nur Sebastian Schwarz (11) und Moritz Karlitzek (10) den zweistelligen Bereich. Hinzukam eine Top-Annahmequote von 67 Prozent (Frankfurt: 39). Max Hauser hatte somit wahrlich keinen Grund für Wechsel. Aber Grund zur Freude hatte der Übungsleiter. Schließlich hat der GCDW mit diesem Erfolg außer Friedrichshafen alle VBL-Teams in dieser Saison zumindest einmal besiegt. In Spiel drei des Viertelfinals standen die Herrschinger ebenfalls noch nie. Die Reise ins Niederbayerische hatte sich also für Fans und Mannschaft gelohnt - und die Reise des GCDW geht weiter.

Nun hat Max Hauser die Aufgabe, sein Team nach einer langen Saison bestens präpariert ins Entscheidungsspiel zu führen. "Die Jungs werden sich durchbeißen, es sind Fighter", ist der Übungsleiter überzeugt von seinen Eleven. "Wir werden nach Frankfurt fahren, um ins Halbfinale zu kommen. Nichts anderes kann nun das Spiel sein." Erneut hat der GCDW sein Endspiel, in dem laut Max Hauser "wieder 120 Prozent und Köpfchen" gefragt sein werden.