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GCDW-Party ohne Punktgewinn - VfB humorlos

UP_8L8A3289_b_web Zu selten schnappte der GCDW-Block wie hier zu. David Sossenheimer (l.) scheitert an Johannes Tille und Lukas Bauer.

Alles ist angerichtet zur großen Volleyball-Party: Die Nikolaushalle ausverkauft, der GCDW gut Form. Doch die Gäste vom Bodensee sind an diesem Samstag besser, weil konstanter. Herrschings Trainer Max Hauser gibt nach dem 1:3 (21:25, 13:25, 25:19, 15:25) zu: "Die Niederlage geht in Ordnung."

Noch vor dem ersten Ballwechsel gab es einen Vorgeschmack, wie sich der Abend entwickeln sollte. Hallensprecher "König" Alex Tropschug bot Gast-Coach Vital Heynen einen Platz auf der Coach an - augenzwinkernd bezugnehmend auf ein Interview mit dem Weltmeistertrainer. Der VfB-Übungsleiter wurde in übergroßen Lettern auf einer Zeitung und auf der LED-Bande zitiert. "Sitze nie auf der Couch" war da zu lesen. Heynen verweigerte den bequemen Sitzplatz und zeigte damit: Wir sind nicht zum Feiern aufgelegt, schon gar nicht zum Entspannen und geben von Beginn an mächtig Dampf in der GCDW-Arena. Die WWK Volleys Herrsching machen den ersten Punkt, Heynen ist hellwach. Er sieht den Ball zum 2:1 nicht am Boden, reklamiert daraufhin. Es ist also gleich viel Emotion zu spüren - ein Spiel, das dem GeilstenClubderWelt liegt. Bis zum 6:6 ist es ausgeglichen, dann legt Friedrichshafen einen Zwischenspurt ein. Den Rückstand (7:10) können die Gastgeber bis zum Schluss des Durchgangs nicht eindampfen. Einige gute Aufschläge von Humberto Machacon bringen noch einmal Hoffnung, da hat der GCDW bereits Satzbälle gegen sich. Das 21:25 erzielt der Columbianer selbst - sein Service landet im Netz.

Auch in Satz zwei gehen die WWK Volleys gegen den Favoriten in Front (2:0 und 3:1), doch der Knackpunkt folgt kurze Zeit später: Athanasios Protopsaltis stellt per Ass auf 4:5, doch damit nicht genug. Friedrichshafens Nummer sieben legt viel Kraft in seine Aufschläge, nimmt damit Herrschings Annahme nach Belieben auseinander und verlässt die Linie erst wieder, als er seinen Aufschlag zum 4:13 ins Netz hämmert. Der Durchgang ist damit gegessen. Das 13:25 schickt Herrsching wie in der Vorwoche gegen Düren mit einem 0:2-Satzrückstand in die Kabine.

Kann der GeilsteClubderWelt nochmal zurückkommen? Er kann. Im dritten Satz gelingt es, die Angriffe der Gäste abzuwehren und das eigene Spiel zu entwicklen. Tim Peter und Lukas Bauer sorgen für das 8:6, einen Block später steht es bereits 9:6 für die Gastgeber. Das Publikum ist ebenfalls hellwach, treibt sein Team nach vorne. Beim Stand von 11:7 brauchen die Häfler eine Auszeit zur Feinjustierung, was das Spiel wieder ausgeglichen macht. Es geht bis zum 17:17 hin und her, ehe die WWK Volleys noch eine Schippe draufpacken können. Ein Block sorgt für das 19:17, der folgende Angriff der Gäste geht ins Aus. Dann schlägt die Stunde von  Alpár Szabó: Der GCDW-Mittelblocker, mit 14 Punkten bester Scorer im Team von Max Hauser, zeigt beim Service etliche Varianten und ist für das vorentscheidende 23:17 verantwortlich. Griffin Shields besorgt zum 24:17 die Satzbälle und Friedrichshafen ist kurzzeitig orientierungslos. Punkt 25 resultiert aus einem Abstimmungsproblem der Gäste.

Doch bereits zu Beginn von Satz vier hat sich der VfB wieder gefangen und steht schnell 1:5 und 2:7 aus der Sicht des GCDW. Trotzdem scheint der Gäste-Coach nicht zufrieden. Nach einem heftigen Wortgefecht kassiert er wie Zuspieler Johannes Tille die gelbe Karte, was seine Mannen offenbar zu vollster Konzentration anspornt. Die WWK Volleys finden keinen Zugriff mehr, die Aufschläge kommen nicht wie gewünscht, lange Ballwechsel gehen trotz sehenswerter Rettungsaktionen von Ferdi Tille & Co. fast ausnahmslos an den Rekordmeister. So heißt es nach 97 Minuten Spielzeit 1:3, Johannes Tille hatte den letzten Aufschlag zum 15:25 verschlagen. GCDW-Coach Max Hauser gab hinterher zu: "Wir haben phasenweise nicht so gut gespielt." Ohne das eigene Optimum wird es eben schwer gegen ein Top-Team, das an diesem Abend nichts zu verschenken hatte und dem GCDW die Party vermieste. "Wir haben verdient verloren", sagte Hauser. "Die Gäste waren in fast allen Belangen besser." Das Publikum störte es nicht: Zur Aufmunterung und Einstimmung auf die Revanche im Pokal gab es lang anhaltenden Beifall für die WWK Volleys.