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Eine Winzigkeit hinten dran

8L8A6404_b_web Der GCDW (hier Nick West) kommt einen Schritt zu spät und muss sich den Bisons 2:3 geschlagen geben.

Spannender kann Volleyball nicht sein: Im Match der WWK Volleys Herrsching gegen Bühl geht es 130 Spielminuten lang hin und her. Am Ende muss sich der GeilsteClubderWelt in der Nikolaushalle den Bisons mit 2:3 (26:28, 26:24, 30:28, 17:25, 17:19) geschlagen geben.

Blickt man auf die Satzergebnisse ist sofort klar: am Samstag sind zwei gleichwertige Teams aufeinander getroffen, die beide den Sieg verdient gehabt hätten. Vorher sprachen viele Experten über ein Sechs-Punkte-Spiel. Es wäre nach diesem Spielverlauf gerecht gewesen, ausnahmsweise mehr als die drei Punkte zu verteilen. Der GeilsteClubderWelt (16 Punkte) kann sich ein wenig trösten: Der Punktgewinn bewirkt, dass der siebte Rang verteidigt wurde und die Bisons (12) trotz Nachholspiel auf Distanz gehalten wurden. Am Ende könnte dieser Punktgewinn für das Team von Max Hauser sehr viel wert sein. 

Trotzdem wird man sich im Lager der WWK Volleys fragen, warum man letztlich um eine Winzigkeit hinten dran war. Zum einen lag es natürlich an den Gästen, die sich nie aufgaben. Zum anderen hatte GCDW-Coach Max Hauser nicht alle Möglichkeiten im Köcher. Kapitän Lukas Bauer saß nur auf der Tribüne. Bei Tim Peter reichte es nur zu einem Kurzeinsatz im Schlussdurchgang, zwischen den Sätzen sah man ihn meist nur mit der linken Hand schlagen. Die Optionen waren also geringer als angenommen, trotzdem hielt der GeilsteClubderWelt das Match bis zum letzten Punkt offen.

Gleich der erste Satz vor 800 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften GCDW-Arena zeigte, dass beide Mannschaften absolut auf Augenhöhe agierten. Griffin Shields (mit 20 Punkten GCDW-Topscorer) markierte den ersten Punkt der Partie, danach übernahmen zunächst die Gäste das Kommando. 7:12 hieß es bereits, doch eine starke Aufschlagserie von Alpár Szabó brachte den GCDW zurück ins Match. Der Punkt zum 15:15-Ausgleich war wie viele weitere Szenen: spektakulär. Artem Shusko rettet artistisch, der Angriff der Bühler geht schließlich ins Aus. Es geht weiter hin und her, Herrsching erspielt sich die ersten Satzbälle, kann diese aber nicht nutzen. Die Bisons beißen zu: Zunächst wird Zuspieler Johannes Tille beim Versuch abzulegen gestoppt (25:26), Artem Sushko scheitert final am Bühler Block zum 26:28, da waren bereits 30 Minuten gespielt.

Genau so eng geht es in Durchgang zwei weiter. Zwar kann sich der GCDW kurzzeitig absetzen (10:7 und 17:14), von Dauer ist der Abstand nicht. Wieder hangeln sich beide Teams Punkt um Punkt Richtung Satzende - mit dem besseren Ende diesmal für Herrsching. Bryan Fraser setzt sich zweimal gekonnt in Szene und erzielt das 26:24 - Satzausgleich.

Nach der Pause gehen die Mannschaften noch weiter in die Satzverlängerung. Dabei muss das Hauser-Team ein 18:21 verkraften - und tut dies in Person von Nick West. Herrschings Nummer neun stellt auf 22:22, bevor er am Dreier-Block zum 22:24 scheitert. Nervenstark wehren West & Co. die Satzbälle ab, kreieren etliche eigene Chancen, bis Griffin Shields den Block anschlägt (29:28) und Johannes Tille den Satzball am Dreier-Block der Bühler vorbeidrückt.

Das 30:28 hat scheinbar viel Kraft gekostet, in Satz vier nehmen sich die WWK Volleys eine Auszeit schenken den Umlauf mit 17:25 ab, um dann wieder voll da zu sein. Wie sollte es anders sein, auch der Tiebreak geht in die Verlängerung. Nach einem 0:3 sieht es zunächst recht gut aus für den GeilstenClubderWelt. 8:5 steht es und 10:7, doch die Bühler reduzieren ihre Fehlerquote wieder. Herrschings Doppelwechsel bleibt in diesem Satz ohne nennenswerte Wirkung, wieder geht es Punkt für Punkt hin und her. Nach Artem Sushkos Kracher zum 13:12 braucht der GCDW noch zwei Punkte zum Heimsieg - die Bisons haben etwas dagegen und kontern. Herrsching kann die Matchbälle abwehren, bis Bryan Fraser im Eins-gegen-Eins scheitert (17:18) und schließlich Bruno Lima zum 17:19 vollendet.