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Unglaubliches Comeback - GCDW findet sich

UP_8L8A9587 Emotional und erfolgreich: Die WWK Volleys um MVP Tim Peter (m.) siegen mit 3:2 beim TV Rottenburg

Den WWK Volleys Herrsching gelingt am Mittwochabend beim TVR Rottenburg ein unglaubliches Comeback. Nach 118 Minuten heißt es in der Tübinger Paul Horn-Arena letztlich 3:2 (21:25, 14:25, 25:21, 25:17, 15:12) für die Truppe von Coach Max Hauser, der nach dem Match wie seine Mannen sichtlich erschöpft, aber auch sehr glücklich vom Feld geht.

Zwei Sätze lang findet der GeilsteClubderWelt zu wenig statt, findet sich aber doch noch rechtzeitig, um ein sagenhaftes Comeback auf das Parkett zu zaubern. Das ist freilich nur ein Teil der Geschichte vom zweiten Auswärtserfolg der Saison. Man muss auch zugeben: Rottenburg bringt eine starke Truppe an den Start, hervorragend in Szene gesetzt vom Ex-Herrschinger Leon Dervisaj. Es bestätigte sich die Einschätzung von Max Hauser, dass es in dieser VBL-Saison keine leichten Spiele geben wird. Das heißt aber auch: Ein Match kann jederzeit kippen, weil alle Teams die nötige Qualität mitbringen. Indiz: Nach Ballpunkten heißt es am Ende 100:100-Unentschieden. Und schließlich könnte man anführen, dass sich die WWK Volleys die vergebenen Punkte aus dem verlorenen Derby gegen die Alpenvolleys an diesem Abend wiedergeholt haben. Das wird die Rottenburger freilich wenig trösten, schließlich gingen beide Heimpartien zum Saisonstart mit 2:3 verloren.

Tatsächlich spielen vor 1.100 Zuschauern zunächst nur die Gastgeber groß auf. Eine starke TVR-Phase zum Ende des ersten Umlaufs bringt den GCDW entscheidend ins Wanken. Karl Apfelbach, mit 19 Punkten bester Scorer bei den Gastgebern und später als Silber-MVP ausgezeichnet, serviert ein Ass zum 17:19, Herrsching verheddert sich im Block wie Tim Peter zum 20:24 und Dorde Ilic setzt schließlich den finalen Aufschlag ins Aus. Das 21:25 steckt den WWK Volleys derart in den Knochen, dass im zweiten Durchgang alle Elemente in den Keller gehen, während die Rottenburger auf der anderen Netzseite brillieren. "Die ersten beiden Sätze waren sehr deutlich für den Gegner", gab GCDW-Coach zu. "Wir lagen jeweils schnell in Rückstand. Die Annahme war schwach, vielleicht waren wir etwas nervös und Rottenburg hat gut aufgeschlagen - und schon waren die Sätze futsch."

Gelingt es, das 14:25 und damit einen 0:2-Satzrückstand in der Pause zu verarbeiten? Und wie! Der GeilsteClubderWelt kommt gut aus der Kabine, gewinnt dank des stark verteidigenden Liberos Ferdinand Tille an Stabilität und geht schnell mit 3:0, 6:3 und 8:4 in Führung. Das gibt Selbstvertrauen, nun gelingen neben verbesserter Annahme endlich auch die wichtigen Aktionen am Netz: Der Block zum 14:7 sorgt erst einmal für Ruhe - ein Vorsprung, den sich das Hauser-Team nicht mehr nehmen lässt. Jori Mantha bringt das 25:21 nach Hause. Dass es im vierten Durchgang noch deutlicher wird, liegt an einer starken Phase Mitte des Satzes. Nach einigen Krachern durch Jalen Penrose (20 Zähler) schlägt Tim Peter (18 Punkte und Gold-MVP) das Spielgerät auf die Linie runter. Das gibt weiter Rückenwind - das GCDW-Spiel wird immer variabler, auch über die Mitte gelingt nun immer mehr Entlastung. Rottenburg baut hingegen ab und Herrsching scheint dank des klaren 25:17 das Momentum auf seiner Seite zu haben. "Wir sind nach der Pause anders aufs Feld gegangen, haben auch ein paar Kleinigkeiten verändert", berichtet Max Hauser. "Wir haben es geschafft, den Gegner so unter Druck zu setzen, dass sie gar nicht mehr so oft aufschlagen und nicht mehr aus einer Führung heraus mit Selbstvertrauen servieren."

Doch im Tiebreak müssen die Jungs in Lederhosen die Gastgeber wieder vorbeiziehen lassen - es wird brenzlig. Doch Johannes Tille geht mit einer Aufschlagserie voran, macht mit Druck aus einem 4:7 ein 7:7 - es geht hin und her, beide Teams lassen nicht locker. Schließlich steuert das Match auf den wohl entscheidenden Ballwechsel zu: Am Ende einer langen Rally mit Rettungstaten hüben wie drüben schlägt GCDW-Mittelblocker Mart van Werkhoven an den TVR-Block. Der Ball trudelt auf Herrschinger Seite an der Netzkante entlang - und fällt im Aus auf den Boden. Dieses emotionale 11:11 nutzen die WWK Volleys für sich und legen gleich drei weitere Punkte zum vorentscheidenden 14:11 nach. Zwei Fehlaufschläge später bildet sich die erlösende Jubeltraube im bayerischen Rautenmuster - der zweite Saisonsieg ist unter Dach und Fach.