fbpx
Schriftgröße: +

Ein Traum wird wahr

UP_8L8A4010_b_web Am Ende jubelt Herrsching: MVP Tim Peter (rechts) und seine Kollegen feiern das 3:2 gegen den VfB, während Topscorer Gjorgiev (l.) resigniert

Die WWK Volleys Herrsching schaffen Historisches: Am Samstag gewinnt das Team von Max Hauser gegen den Rekordmeister VfB Friedrichshafen mit 3:2 (18:25, 25:23, 22:25, 25:16, 15:8). Für den GCDW-Coach geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.

"Seit wir in die Bundesliga aufgestiegen sind, war es mein Traum, dass wir gegen alle Mannschaften einmal gewinnen", so Hauser nach dem Match und dem ersten Erfolg gegen den Rekordmeister überhaupt. "Es hat lange gedauert - heute war es endlich soweit." Bis der historische Erfolg in der Nikolaushalle unter Dach und Fach war, dauerte es vor ausverkauftem Haus allerdings 116 intensive Spielminuten.

Den Start erwischt der GeilsteClubderWelt wie in den letzten Begegnungen gut, ist nach zwei klaren Aktionen von Dorde Ilic gleich präsent. Der VfB braucht ein wenig Anlauf, kommt aber nach dem Ausgleich zum 10:10 kräftig ins Spiel. Kapitän Nikola Gjorgiev, mit 31 Punkten an diesem Abend der absolute Topscorer, hatte da aufgeschlagen und lässt nicht locker. Das Gjorgiev-Ass zum 10:11 muss der GCDW auch noch hinnehmen, Favorit Friedrichshafen zieht dank des Aufschlagdrucks sein Spiel von nun an konsequent durch. Logische Folge: der erste Satz geht mit 18:25 verloren, Herrsching kann diese Wucht auch zu Beginn von Umlauf zwei nicht stoppen.

Beim Stand von 1:4 wird des Herrschings Coach Max Hauser zu bunt: Er nimmt eine Auszeit und wird mehr als deutlich - vor allem aber sehr laut. Auch in den folgenden Ballwechseln ist der Übungsleiter stets auf Zack und fordert von seinem Team weitere Anstrengungen. Es lohnt sich, der Ausgleich gelingt schnell (5:5 und 8:8) und lässt wieder Hoffnung aufkommen. Die Aktionen werden klarer, selbst kurze Schwächephasen können die WWK Volleys nun nicht mehr aus der Bahn werfen. Aus einem 16:19 macht der GeilsteClubderWelt dank guter Blockarbeit ein 20:21, Tim Peter hält seine Mannen ebenso im Spiel. Sein 21:22 bringt die Häfler in Nöte, der Ausgleich resultiert aus einer verunglückten VfB-Aktion. Johannes Tille schlägt mit Wucht auf, die Annahme geht an die Hallendecke zur Führung für Herrsching. Jalen Penrose, mit 21 Punkten erneut Topscorer in Lederhosen, stellt auf Satzball (24:23), der gleich mit einem Block verwertet wird. Dieses 25:23 ist der Türöffner für die spätere Sensation.

Nach der Pause ist der VfB dank seinen Angreifern Gjorgiev, Rares Balean und Martti Juhkami das dominierende Team. Die WWK Volleys müssen das 1:2 nach Sätzen hinnehmen, kommen aber noch einmal zurück. Und wie. Gleich der Start in den vierten Durchgang glückt (7:4), in der Folge kann der GCDW einen Zwei-Punkte-Vorsprung behaupten. Mitte des Satzes dann der entscheidende Zwischenspurt, besser gesagt: Herrsching zündet die nächste Stufe und übernimmt das Kommando. Jalen Penrose serviert derart hart, dass es Martti Juhlami die Arme wegreißt - 16:12 steht es da bereits. Mart van Werkhoven legt über die Mitte nach und sorgt damit für mächtig Stimmung auf den Rängen. Wenig später, nach erneut starken Aufschlägen von Johannes Tille, heißt es glatt 25:16 - es geht in den Tiebreak. "Die Sätze vier und fünf waren sehr stark", freute sich Max Hauser hinterher über die wahrscheinlich bislang beste halbe Stunde GCDW-Volleyball der laufenden Saison.

Vor dem Showdown mobilisiert Sprecher Manu Tropschug noch einmal das Publikum. Er selbst hat zu diesem Zeitpunkt bereits eine angegriffene Stimme und blutige Fingerkuppen vom Anfeuern - das ist der besondere Einsatz, den ein besonderes Match braucht. Und diesen besonderen Moment lassen sich die WWK Volleys nicht mehr nehmen: Auch im Entscheidungssatz bleiben die Hausherren spielbestimmend, der GCDW spielt variabler und druckvoller. Topscorer Penrose schlägt den Block an (9:5), den längsten Ballwechsel des fünften Satzes beendet Tim Peter erfolgreich. Dieses 11:7 veredelt der Außenangreifer mit guten Aufschlägen, die das 13:7 bringen. Nicht nur in dieser wichtigen Phase ist Herrschings Nummer vier hellwach, er zeigt ein richtig gutes Spiel (16 Punkte) und wird mit der MVP-Medaille belohnt. Wenig später ist das Match vorüber, die Sensation perfekt: Der GeilsteClubderWelt schlägt Friedrichshafen!

Herrschings Trainer war entsprechend glücklich und zufrieden. Auch weil er selbst und einige Spieler die Woche über ein wenig kränkelten. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir das heute gewinnen", gab der Coach der WWK Volleys zu. "Eine kleine Chance habe ich uns schon gegeben." Und genau diese Chance hat der GCDW genutzt.