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Volles Risiko zwingt Bisons in die Knie

UP_8L8A4028_b_web Jubel beim GCDW: Tim Peter hat gerade das Ass zur 2:1-Satzführung geschlagen

Die WWK Volleys Herrsching setzen ihren Lauf fort: Am Samstag besiegte das Team von Max Hauser in der Nikolaushalle Bühl mit 3:1 (23:25, 26:24, 29:27, 25:21) - es braucht einen wahren Kraftakt. 

Wer hätte gedacht, dass die WWK Volleys nach dem Pokal-Feuerwerk vom Donnerstag gleich am Samstag noch einmal so aufspielen können? Es konnte einem Angst und Bange werden, denn bevor es losging verzichtete Jori Mantha, der sprung- und schlaggewaltige Kanadier, auf das Üben der Aufschläge. Stattdessen: Dehnübungen mit dem Physiotherapeuten, ein paar Sprünge dann doch noch - aber reicht das für ein erwartet intensives Match gegen den Tabellenführer aus Bühl? Es reicht! Mantha ist mit 19 Punkten direkt hinter Jonas Kaminski (20) Herrschings bester Scorer und trägt wesentlich zum fünften Saisonsieg bei. Bis gejubelt werden kann, müssen die Gastgeber ganz harte Arbeit leisten, denn die Bisons haben sich eine Menge vorgenommen. Die Gäste dominieren den Auftakt, sind motiviert und geben dem GeilstenClubderWelt Rätsel auf. Ein 3:7 und 13:16 müssen die Jungs in Lederhosen verarbeiten, nach einem Netzroller-Aufschlag von Jonas Kaminski steht es 17:17 ausgeglichen. Nun geht es hin und her, Johannes Tille gelingt ein Ass zum 22:22, doch es reicht nicht. Ein Block an die Antenne, Libero Ferdinand Tille kann einen nach außen drehenden Aufschlag nicht kontrollieren - der Satz ist mit 23:25 futsch. 

Die WWK Volleys geben aber nicht nach, erhöhen ab Durchgang zwei im Aufschlag noch einmal das Risiko. Das bringt zwar etliche Fehler, aber die Aktionen werden besser, die Erfolgsquote im Angriff steigt in den Folgesätzen auf 60 Prozent und mehr. GCDW-Trainer Max Hauser erläutert: "27 Fehler beim Aufschlag sind zwar ein bisschen viel. Aber wir haben gegen eine der besten Annahmen der VBL gespielt. Wir draufgehauen und dadurch die positiven Annahmen auf 49 Prozent bekommen. Die Chancen auf ein Break sind dadurch gestiegen." Jori Mantha nutzt den Bisons-Block (7:5), kurz darauf schlägt er kraftvoll zum 8:6 daran vorbei. Nach einem weiteren Aufschlag-Kracher von Johannes Tille packt der Block zu zum 14:11, der GCDW bliebt in Front. Nach der technischen Auszeit motiviert Herrschings Head Coach Max Hauser seine Mannen besonders, indem er jeden einzelnen wachrüttelt. Damit dürfte jeder Spieler im weiß-blauen Trikot verstanden haben, dass dieser zweite Satz äußerst wichtig ist. Bis in die Schlussphase hinein bleiben die WWK Volleys in Front, wenn auch knapp. Doch es reicht: Dorde Ilic ist mit einem gewaltigen Schlag in die Ecke (25:24) erfolgreich, Jori Mantha lässt einen starken Aufschlag folgen, den die Annahme der Bühler an die Hallendecke befördert. 

Das 26:24 setzt noch einmal Kräfte frei, in Umlauf drei geht der GCDW erneut leicht weg. Doch der Tabellenführer kontert jeweils, bis es am Satzende zum großen Showdown kommt: Die WWK Volleys erzwingen trotz einem 22:23 den Satzball (24:23) und legen nun stets vor. Volles Risiko, so die Devise der Herrschinger: Zweimal wird ihnen Netzfehler gepfiffen, doch die Aktionen bleiben gefährlich - und erfolgreich. Jori Mantha stellt mit einem gewaltigen Rückraum-Schlag auf 28:27, dann nimmt Tim Peter all seinen Mut und seine Kraft zusammen - und serviert ein krachendes Ass zum viel umjubelten Satzgewinn. "In den ersten drei Sätzen war es eine enge Kiste", so Max Hauser. "Jeder Satz hätte in die andere Richtung gehen können."

Auch im vierten Durchgang bleibt es eng. Muss Herrsching nun seinem Tempo Tribut zollen? Nein, auch wenn es ein 7:10 zu verdauen gibt. Nach der Auszeit von Max Hauser fangen sich die WWK Volleys wieder und können am Satzende sogar noch zulegen. Eine Eigenschaft, die diesmal den Unterschied machte, wie auch Coach Max Hauser herausstellte: "Wir haben gerade so in den wichtigen Phasen die Form gefunden. Vor allem Tim Peter und Jonas Kaminski, der im ersten Satz nicht auf Hochtouren gelaufen ist." Satz vier und damit das Match entscheiden die beiden fast im Alleingang: Tim Peter mit einem glasklaren Ass zum 21:18, Jonas Kaminski erzielt kurz danach das 22:19 - im dritten Anlauf. Das finale Zuspiel kam von Libero Ferdinand Tille, der seinem Diagonalspieler das nötige Vertrauen schenkte. Nach dem 23:21 durch Dorde Ilic kann Topscorer Kaminski mit gut dosierten Aufschlägen Verwirrung in der Bühler Annahme stiften, die in einem Fehlschlag zum 25:21 gipfelt. Der Jubel ist ausgiebig und verdient. Schließlich wurde das Risiko des GCDW mit einem Dreier gegen ein Topteam der VBL belohnt.